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Kiezpool – Eine Win-Win-Situation für den Einzelhandel und arbeitssuchende Jugendliche
Hömberg & Partner für für das Bezirksamt Neukölln und das Bezirksamt Charlottenburg

Aufgabe
Sowohl am Mierrendorffplatz (Charlottenburg) als auch auf der Hermannstraße (Neukölln) stellt der Rückgang des Kleingewerbes ein gravierendes Problem dar. Kaufkraftverlust, der Verdrängungswettbewerb großer Handelsketten und die unrealistische Mietpreisgestaltung vieler Eigentümer führen zu erheblichen Leerständen, bzw. schnellen Wechseln der Mieter. Potential der Kieze ist der Wille der Einzelhändler aktiv zu werden.

Konzeption - Umsetzung Die innerstädtischen Einzelhändler und die Jugendlichen eines Einkaufquartiers haben häufig ein mäßiges Verhältnis. Die Jugendlichen empfinden die Geschäfte vor Ort als uncool, kaufen selten ein oder beschädigen im Extremfall sogar Dinge durch Graffiti und Diebstahl. Jeder Einzelhändler weiß jedoch, dass gerade die junge Generation die Zukunft seines Geschäftes und damit als Käuferschicht nicht zu vernachlässigen ist. Sie sind es die Trends setzten, sind diejenigen, die auch die älteren Käuferschichten im Verhalten beeinflussen.

Im Gegenzug haben viel Jugendlichen heute Schwierigkeiten in den Arbeitsprozess integriert zu werden. Ohne Arbeitserfahrungen auf dem ersten Arbeitsmarkt ist dies fast unmöglich. Hier kann der innerstädtische Einzelhandel helfen. Unbürokratisch können hier Praktika angeboten werden. Bei gegenseitigem Gefallen könnten daraus natürlich auch Lehrstellen entstehen.

Der Kiezpool warb dafür Jugendlichen aus dem eigenen Kiez vierteljährige Praktika anzubieten, in denen Sie neben der allgemeinen kaufmännischen Tätigkeit zwei Sonderaufgaben erfüllen: Eine außergewöhnliche Schaufensterdekoration für alle teilnehmenden Läden zu basteln, deren Präsentation als Pressetermin genutzt wurde. Und die Erstellung einer Studie zum Kaufverhalten von Jugendlichen, aus der mögliche Maßnahmen für den Standort abzulesen waren.

Insgesamt haben über 30 Geschäfte, zum großen Teil sehr spontan Praktikumplätze angeboten. Von den rund 50 Teilnehmern der Auftaktveranstaltung, haben sich 25 für einen Praktikumplatz beworben, 12 die Chance genutzt ihn auszufüllen und 10 die Zeit mit Zeugnis abgeschlossen. Davon haben 3 Jugendliche heute eine Lehrstelle im Einzelhandel. Obwohl sich die Werbeeffekte für den Einzelhandel durch den Pressetermin und die Schaufenstergestaltung bisher in Grenzen hielten, würden ausnahmslos alle Einzelhändler im nächsten Jahr gerne wieder mitmachen.

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